Seiten

Montag, 7. Juni 2010

Vorbereitung IV

Während meinem Strandurlaub in Sizilien, in San Vito Lo Capo, nahm ich mir vor, als Test den Hausberg Monte Monaco anzugehen.


















Schon vorab muss fest gestellt werden, dass dieses Testobjekt nicht wirklich den Bedingungen entspricht: die Wanderung ist zu kurz, der Ausblick weitgehend zu schön. Mit Kommentaren ist da nicht viel zu machen, gibt nur Postkartenansichten.

Zu seinem späteren Schrecken erklärte sich unser Urlaubswohnungspartner Jochen bereit, mitzukommen. Da ich nicht nicht gerne unnötig heiss habe, setzte ich fest, dass wir um 6 Uhr den Berg besteigen, sprich um 5 Uhr aufstehen, am 28. Mai war es soweit.

Die erschreckten Gesichter der Expiditionsteilnehmer, kurz nach dem Aufstehen:























Jochen
























Ich


















Die ersten Schritte ausserhalb des Autos in Fahrtrichtung zurück - der Reiseführer informierte, dass wir 2.2 km nach der Abzweigung zur alten Thunfisch-Fabrik das Auto abstellen sollen, und dann mittels der Betonstrasse zur Rechten in den Hang einsteigen sollen. (5:43:41 Uhr).


















Schon nach 3 Meter war diese keine Betonstrasse mehr, wir fragten uns, ob wir die richtige Abzweigung nach 2.2 km erwischt haben...























Doch schon nach wenigen Meter fanden wir ein Hinweisschild vor, das belegte, dass wir vor der Villa Sara stehen, was genau so im Reiseführer als Ausgangspunkt beschrieben steht. Wir dachten eigentlich, dass diese auch auf der Autostrasse angeschrieben sein sollte, da der Reiseführer diese äusserst bestimmt als Ausgangspunkt angibt.
Aber wir waren nun beruhigt, da auf dem richtigen Weg.


















Blick zurück in die Aussicht. Ja, da hinten wird die Sonne aufgehen und nur wenig rechts vom Bildrand, gleich da unten auf der Strasse, würde unser Auto stehen.























Zack, Sonnenaufgang verpasst, eine fette Wolkenschicht stahl der Sonne die Show.







Richard-Wagner-Moment auf Italienisch.























Nochmals, zum Mitschreiben.


















Forschen Schrittes ging es weiter mit uns... sehr guter Weg.























Oben auf dem Höhenweg haben dann einige Cleverles ehemalige Bauernhöfe zu Ferienbungalows umgebaut.
Im Mittelgrund die Europäische Zwergpalme, welche sich hier sehr wohl fühlt.


















Was Schweizer schon sehr freut, auch hier Kühe in freier Wildbahn , welche sich äusserst wohl fühlen (wirklich kein Zaun, nirgends).


















Seltsamerweise hat es kurz vor der Spitze Ruinen von gar nicht all zu alten Häusern, und auch eine Geröllhalde mit Bruchsteinen aus einem Steinbruch, jedoch kein Steinbruch? Wollte Mussolini hier ein wahnsinniges Projekt verwirklichen? (Oh Gott, es drückt durch, welche Art von Urlaubsliteratur ich lese... Jonathan Litell).


















Jochen kurz vor dem Gipfelkreuz. Gibt es im Atlasgebirge Gipfelhalbmonde?























Irgendwann kam ich dann auch an... Präzise gemäss Bilddaten 6:59:23 Uhr. Ein Ein-Einviertel-Stunden Spaziergang also.


















Blick hinunter zur vermeintlichen Thunfisch-Verarbeitungsfabrik, ist aber ein Kieswerk, wir fuhren nachher noch dahin, um zu kucken.























Von hinter dem Gipfelkreuz betrachtet, stellte sich heraus, dass es da ein Gipfelbuch gibt.























Was vorerst keine grosse Suggestionswirkung hatte, wir dachten an Wasser und Schokolade und Aussicht.


















Zum Beispiel auf San Vito Lo Capo und dessen Strand.


















Oder gar noch weiter, nach Erice, wo wir zwei Tage zuvor waren (hintere Bergkette).


















Blick zurück in die Zukunft.
(Die zweite Hügelkette, mit der Landzunge, welche ins Meer reicht).
Nach Erice gelangten wir selbstredend in landestypischer Weise per Autowanderung, aber unter diesen Bäumen war das Klima mehr als erträglich.


















Derartig gestärkt machten wir uns mal ans Gipfelbuch. Darin standen Weisheiten, wie: "Ich hätte nie Gedacht, dass ich je hier oben sein werde. Germany".
Oder "Die Anstrengung hat sich gelohnt" - ähnliches auch auf Englisch... kaum ein Eintrag auf italienisch.
Ich war ein wenig platt, aber Jochen hatte eine schöne Idee für den Eintrag:























"We're proud to have made it up here on the 6-person bike, rented on the beach, have to return it in half an hour. Switzerland + Germany"

Mit dem 6-Personenrad meint er folgendes:























Dieses mieteten wir vor einem Tag.
Auf die Frage an den Leihgeber, welche Routen er vorschlägt, meinte er in etwa: "Nun, so weit werdet ihr damit nicht kommen, zum Hauptplatz vielleicht und ein Eis holen."
Tatsächlich kamen wir kaum vom Fleck, schon nach 45 min gaben wir das Teil zurück, wir waren fertig und vom Schweissdurchnässt. Rekordmässige Fehlkonstruktion, und mit diesem ist ganz Urlaubitalien bestückt.
Auf unserer Wanderung sprachen wir dann von Rikscha-Fahrer, welche alleine bis zu 3 Personen bewegen. Hier schaffen 4 Erwachsene keine 2 Babies.
Aber interessantes Geschäftsmodell, wir werden bestimmt so schnell keines dieser Räder mehr mieten.
Und man beachte auf dem Bild, welch guten Schauspieler wir sind, schaut doch aus, als ob wir unmengen an Spass gehabt hätten.


















Noch ein Kalenderbild vom Abstieg.


















Kein Kalenderbild, aber dafür interessant: der Stier hat einen Farbverlauf auf dem Hoden. Aus verständlichen Gründen nahm ich mir nicht viel Zeit für das Bild, der Herr schaute ja schon grimmig.

Punkt neun Uhr waren wir wieder daheim.
Distanz, hin und zurück, knapp 7 km, Gehzeit, inkl. Gipfelpause: 2h 30min. Höhenmeter, ca. 422, (da mit Auto auf 110 m gefahren, die Bergspitze ist 532m über Meer, also nur 10 Meter tiefer wie Bern).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen