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Sonntag, 22. August 2010

Wanderung Zürich-München, Di 3.8.2010, 1. Tag


















Voller Optimismus trat ich um 6:43 schon für mein Frühstück an. Offensichtlich ein leckeres und sehr komplettes.























So schaut der Wandersmann also in kompletter Nichtregenausrüstung aus. Würde die Sonne scheinen, hätte ich den Sonnenhut noch auf.























Schon nach knapp 500m mein erster Trinkwasserbrunnen. Ein Luxus der Überwässerung, dem ich später nachtrauern werde - in Deutschland.


















Das erste Mal in meinem Leben sehe ich den Bullingerbrunnen ohne Wasser. Ich fand das amüsant, heute weiss ich, es war eben eine Verheissung.























Denen wurde wohl folgedes Musikstück vorgespielt: http://www.youtube.com/watch?v=5WDigwENY5I (das allerletzte Gitarrenriff hat sogar ganz einen leichten Schimmer von Einfallsreichtum, also fertig hören)























Last exit: hier hätte ich etwa 80% von meinem Equipment zurück geben können und wieder zurück heim ins Bett. Tat ich aber nicht.


















Hier tut sich die braune Sihl mit dem sauberen Wasser aus dem Schanzengraben verlattemacchiattieren.























Ein gelungenes Beispiel für was dabei raus kommen kann, wenn öffentliches Wegrecht mitten durch ein Privathaus am Hang führt. Denen hat die Gesetzesauflage offensichtlich Spass gemacht.























Jetzt in aller Ehrlichkeit:
Bis ich vor der Talstation stand, dachte ich, ich werde die Treppe neben der Seilbahn zur Bergbesteigung benutzen. Aber just in dem Moment fand ich es äusserst logisch, dass ich die Seilbahn benutzen darf, wenn die ja auch genau auf der Luftlinie liegt.






Ich weine nicht - ich ziehe die Nase hoch, weil ich bereits am Schwitzen bin.


















Kurz vor dem Wald ein letzter Blick über die Stadt.























Zum Wandern ungeeignete Karte.























Aufgestellt vom Verschönerungsverein Zürich - und die Stadt begann zu erstrahlen.























Eine der wenigen Male, dass es manifest wurde, dass ich einen Höhepunkt der Wanderung erreicht habe.























Der Weg führte mitten im Wald an einem Zaun vorbei, welcher offensichtlich das Einsteigen verhindern soll. Lange dachte ich darüber nach, welche geheime Institution sich dahinter verbirgt. Bis ich den Elefanten sah, da war mir klar, dass ich am Zoo entlang laufe.


















Bei Stettbach verliess ich die Stadt Zürich, ich betrat nun die Metropolitanregion Zürich, oder wie wir sagen, die Agglo.























So leicht lasse ich mich nicht demoralisieren, zur Zeit ist mir leichter Regen lieber wie brennende Sonne.























Die erste gezielte leichte Abweichung von der reinen Luftlinie, aber dem Herrenweg musste ich folgen.


















Tractorspeed - so würde ich meine Reisegeschwindigkeit auch nennen, mit meinen 14 kg Gepäck.























Viel Ungemach braut sich über München zusammen.


















Waren bei diesem Farbkonzept Architekten beigezogen?























Da haben sich die Immobilienmarketingleute gesagt, ein guter Name ist die halbe Miete. Hoffentlich zahlen die Mieter jetzt auch nur die Hälfte.























Spätestens seit dem Klimawandel sagen sich die selben Leute, dass eine Wohnung exzeptionell mehr Ertrag gibt, wenn nur ein möglichst grosser Balkon davor gestellt wird.























Ja, so Neuigkeiten sprechen sich natürlich rum, hier das Nachbarshaus.



















Dieser Nachbar hat dies wohl schon ein paar Jahre früher gespührt, sich aber noch nicht so auf die Äste raus gewagt, weswegen die Balkone noch in die Gesamtgestaltung passen.























Aber dessen Nachbar dann, der dachte, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen.























Der allerletzte in der Reihe, der hat den Braten dann gerochen und seine gesamte Beherrschung in die Gestaltung der Balkone gesteckt, weswegen die Regenrinne dann ordentlich ausser Kontrolle geriet.


















Hier in Dübendorf fand Jahrzehnte lang der kalte Luftkrieg statt - heute können noch lauwarme Poptöne von z.B. Madonna hier live gehört werden.


















Dieser Unternehmer muss seine Untergebenen richtig verabscheuen. Also ich möchte nicht mit einer pinken Mulde auf der Baustelle aufkreuzen müssen.


















Autohandel für Sehbehinderte.























Organische Kunst.























Hier in Volketswil merkt man langsam, dass das Land beginnt: jedes Dorf begrüsst vorab mit einer Bedürfnisanstalt.


















In Dorfkernen vertraute ich nicht mehr vollständig meiner 1:200 000 Landeskarte und dem Kompass, sondern benutzte gerne die angebotenen Detailkarten zur Feinnavigation.


















Hier muss ich wieder einmal meinem Unmut lauf lassen. Nein, nicht die Blume.
Wie kann nur davon ausgegangen werden, dass Unterführungen eine gute Lösung für Verkehrsprobleme der Fussgänger sein könnten? Für die ist es ja wohl am anstrengensten, dauert hoch und runter zu gehen.
Ich wäre für eine Pedition: Alle Strassen haben mindestens 5 Meter unter die Erde verlegt zu werden... dann könnte auch das Luftverschmutzungsproblem speditiv an Zentralen Entlüftungsschächten gelöst werden.























Die finden es offensichtlich lustig, über sich selber zu lachen. Auch wenn der Witz nicht so gut ist.






















Basisdemokratie: Wo sich Liebe, Politik und Tod ganz nahe kommen.























Ein erster Vorbote meines Zieles:
Ja in Schwabing gibt's a Kneipn
de muaß ganz wos bsonders sei !
Do laßns soiche Leit wia di und mi erst
garnet nei.























Dies war das erst- und einzigmal, wo ich einen Apfel vom Baum klaute. Nachher nahm ich immer solche, welche bereits im Gras lagen. Die waren aber dafür immer wurmstichig.















Wegelagerei. Wegen den Viechern haben mich 3 Mücken gestochen. Hier beginnt der 200km breite Landwirtschaftsstreifen, welcher Zürich von München trennt.


















Netter Weiher bei Illnau. Hier habe ich zum allerersten Mal den Mückenspray eingesetzt, mit durchschlagendem Erfolg.



















Bauerngebiet - ab jetzt muss ich permanent damit rechnen, mit einer Schrotflinte erschossen zu werden. Gab's ja auch schon: http://www.youtube.com/watch?v=4W-VbPu_Rlo


















Wo die Blumento-Pferde beigelegt werden.























Auch im kleinsten Dorf findet sich ein Stein des Anstosses.























Der ansprechenste und ausgefeilteste Bauernhofladen, welchen ich je sah.























Hab ich früher einmal gesagt, dass so ein Bächlein auf mich belebend und erfreulich wirkt, so empfinde ich es jetzt bei bedecktem Himmel und Regenverheissung nur noch deprimierend. Die Kamera aber wiederum ist gnädig, und bringt das gar nicht so zu Bilde.


















Hier sehe ich zum letzten Mal und nur ganz knapp noch den Üetliberg, der Hausberg der Stadt Zürich. Nach und nach verlasse ich immer mehr Zwiebelringe um mein Daheim.


















Hier werden keine Kosten gescheut, um das weitere Überleben der Stechmücke zu ermöglichen.


















Ein überraschend schönes Stück Wanderweg im Tobel kurz vor Rikon.























Auch diese Haselnüsse erntete ich, ebenfalls alle wurmstichig.


















Rikon gab sich dann erstaunlich piktoresk. Ich kannte diesen Ort ja bisher einzig, weil die Kochtöpfe daher stammen.


















Eine Idee, vier Schriftsätze, zwei Logos.























Lecker kohlenhydratreiches Abendessen nach dem ersten Wandertag in Turbenthal.
Gut motiviert schritt ich danach weiter, um ein Nachtlager im Freien zu suchen.























Konferenzbank für Taubstumme.



















Welches ich dann auch fand, gut versteckt hinter einem Holzstapel. Um 21.30 Uhr lag ich schon im Bett, bereit für die Nachtruh. Luftlinie bin ich heute 29.63 km gegangen, fast 5 km mehr wie nötig, bei etwa 20 Grad Celsius.
Da sich mein Körper derartig auf abkühlen getrimmt hat, war die Nacht von heftigem Schüttelfrost begleitet. Ich schlief wenig, auch weil das Zelt leicht in Hanglage errichtet war.

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